Samstag, 29. März 2014

Schamonis Filmpremiere in Berlin - 3

Kleiner Reisebericht, die Dritte!


Für ausreichend Verpflegung wurde gesorgt
Wie es bei guten Events ist: Sie enden nie früher als geplant und die Besucher fühlen sich wohl. Nach 19.00 Uhr treffen gut gelaunte und sich angeregt unterhaltende Kinobesucher ein, entgegen aller Befürchtungen sogar beinah vollständig, im Dachgeschoss des Kino Arsenals ein. Ihnen ist anzusehen, dass sie von der restaurierten Fassung der „Schonzeit für Füchse“ begeistert sind.
Was sie über Peter Schamonis Werk denken? Hier sind einige Meinungen, welche uns mitgeteilt wurden. Nach Namen haben wir nicht gefragt, es würde doch nur wieder einen unbwussten Unterschied zwischen der Prominenz des Abends und den Fans beziehungsweise den Autogrammjägern schaffen:

„Man muss bedenken, dass es sich um einen alten Film handelt. Die Handlungen wurden einfach anders als heute in Szene gesetzt. Heute arbeiten Produzenten überwiegend mit den ganzen Special Effects. Aber für damals war der Film sehr fortschrittlich.“

„Ich finde es einfach faszinierend, wie Peter Schamoni die Diskrepanz der damals so ‚aufgeschlossenen‘ Gesellschaft aufgriff und mit der Besetzung des Protagonisten, welcher diese stringente Art an sich hatte, die epochalen Schwierigkeiten der Menschen beinah schon parodisch widerzugeben.“

„Ein toller Film. Damals ein Skandal, denn er gaukelt nicht die heile Welt der Heimatfilme vor. Da die Normen in den 60er Jahren im Umbruch waren, vielleicht sogar ein revolutionärer Anstoß für die damalige Jugend.“

„Heute wie damals aktuell. Wir sind zwar freier im Denken und Handeln, aber dennoch festgefahren in routinierte Normen. Wer anders ist, wird noch immer von einem Großteil der Menschen denunziert. Es ist einfach eine Angst vor Veränderung da.“

„Die Schonzeit für Füchse wurde super umgesetzt, doch die Jagdszenen dürften heute gar nicht mehr so gezeigt werden. Das ist aber auch gut so.“

Der letzten Äußerung stimmen wir auf jeden Fall zu, vermutlich sogar der größte Teil aller Besucher, denn bei jeder Jagdszene ging ein beinah geschlossener Aufschrei, zumindest aber ein Raunen, durch die Reihen. Einige wendeten den Blick für die Szene ab, schauten aber gleich wieder zur Leinwand, um keine Handlung zu verpassen. Wir halten auch die anderen Meinungen für sehr treffend. Niemand, der Afterparty-Gäste, ließ etwas Negatives verlauten.

Das war aber genug gesprochen, je später der Abend, desto eher überzeugte der DJ mit seinen Vinyl Platten. „Tom Wu“, „Kamerakino: Paradiso“, „Roch’n Roll People“ heizten der Stimmung nochmal ein. Wer nicht aktiv zur Musik tanzte, konnte sich erwischen, wie zumindest ein Fuß im Takt mitwippte.
Zusammenfassend war der Abend für die Besucher und die Organisatoren ein voller Erfolg.

Wir sind wirklich froh, dass wir ebenfalls dabei sein durften. Trotzdem freuen wir uns jetzt auf die Heimreise, denn dahoam ists doch am Scheensten.

Und Fotos von unserem gesamten Berlinaufenthalt? Die gibt es HIER zu sehen.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen