Dienstag, 25. Februar 2014

Tierparks und Zoos

Eine kritische Geschichte?

In den letzten Wochen verbreiteten sich immer häufiger negative Videos auf YouTube. Anlass war die Tötung einer Giraffe und darauffolgender Verfütterung an die Löwen. Wo? In einem Zoo in Kopenhagen. Der einjährige Giraffenbulle war gesund und es hagelte Kritik bezüglich der blutigen Tat, denn die Ausweidung fand vor den Augen der Zoobesucher, das bedeutet auch vor den Kindern, statt. Anscheinend auf Grund möglicher Inzuchtgefahr. Dass Löwen auch in der Natur eine Giraffe reißen und diese somit zu deren natürlicher Nahrung zählt ist eine Sache, aber daraus schon eine „Attraktion“zu machen, muss doch nicht sein. Wegen der Äußerung zur Inzuchtgefahr nun ein kleiner Exkurs, wie die Tierparkbetreiber auf diese „Idee“ kommen (n-tv )

Der Tierpark gehört zur Europäischen Zoo- und Aquarienvereinigung (EAZA), für die ein strenges Zuchtprogramm für Giraffen gilt, das nur Paarungen zwischen nicht miteinander verwandten Giraffen erlaubt. Damit soll die genetische Vielfalt der Population erhalten bleiben. Marius fand den Angaben zufolge in keinem der rund 300 EAZA-Zoos Aufnahme, weil dortige Giraffen ähnliches Genmaterial aufwiesen.“

Was das langfristig zu bedeuten hat, wenn keine Wildfänge mehr dazu kommen sollten, kann sich jeder selbst ausmalen.

Leider ist es so, dass solche Handlungen keine Einzelfälle sind. Aber selbst wenn es so wäre, würde diese eine Tat ausreichen, um das Image anderer Tierparks anzukratzen. Trotzdem, oder auch gerade deshalb, haben wir ein Happy End aus dem Tierpark Hagenbeck, in Hamburg. Hier hatten zwei asiatische Elefanten in den Jahren 2008 (Shahrukh) und 2009 (Rani) das Licht der Welt erblickt. Geboren in der sozialen Gemeinschaft von Tanten und, entgegen in manchen anderen Tierparks, auch beider Elterntiere. Ein Fortschritt, da häufig der Elefantenbulle auf Grund seines aggressiven Verhaltens von der Gruppe getrennt wird. Dass diese Isolation zu gesteigerter Aggression führt, wurde in Hagenbeck erkannt und dem aktiv entgegen gewirkt.

http://www.abendblatt.de/img/hamburg/crop105638980/0638722905-ci3x2l-w620/hagenbeck-HA-Hamburg-Hamburg.jpgDie Pfleger sind in der Herde akzeptiert und können sich, wie der zuständige Tierarzt, sowohl den erwachsenen als auch den trächtigen Tieren und den Neugeborenen ohne Furcht nähern. Eine Akzeptanz in der Elefantengruppe erlebten auch der Filmer Helge Heggblum und der Tierfotograf Uwe Wilkens. So bekamen beide bewegende Aufnahmen von den letzten Tagen vor der Geburt. Sie löcherten, für die Zuschauer, alle Beteiligten mit Fragen und nahmen auch die dunklen Augenringe ohne Murren in Kauf, da die Wehen bei den trächtigen Elefantenkühen jederzeit beginnen konnten.

Die kleine Rani befindet sich im Übrigen noch immer in Hagenbeck bei ihrer Familie. Und Sharukh... tja... leider... 
nein, keine Sorge, er konnte erfolgreich an einen anderen Tierpark vermittelt werden. Seit Mai 2013 trompetet er fröhlich in Osnarbrück.

Wie eine Elefantengeburt von statten geht, wie sich die Tiere verhalten, worauf die Pfleger achten müssen und woran sie neben einem dicken Bauch noch merken, ob ein Elefant ein neues Leben unterm Herzen trägt zeigt die packende Dokumentation „Sharukh&Rani“ auf extrafilme.de.

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