Eine kritische Geschichte?
In den letzten Wochen verbreiteten sich immer häufiger
negative Videos auf YouTube. Anlass war die Tötung einer Giraffe und
darauffolgender Verfütterung an die Löwen. Wo? In einem Zoo in Kopenhagen. Der
einjährige Giraffenbulle war gesund und es hagelte Kritik bezüglich der
blutigen Tat, denn die Ausweidung fand vor den Augen der Zoobesucher, das
bedeutet auch vor den Kindern, statt. Anscheinend auf Grund möglicher
Inzuchtgefahr. Dass Löwen auch in der Natur eine Giraffe reißen und diese somit
zu deren natürlicher Nahrung zählt ist eine Sache, aber daraus schon eine „Attraktion“zu
machen, muss doch nicht sein. Wegen der Äußerung zur Inzuchtgefahr nun ein
kleiner Exkurs, wie die Tierparkbetreiber auf diese „Idee“ kommen (n-tv ):
„Der Tierpark gehört zur Europäischen Zoo- und Aquarienvereinigung (EAZA), für die ein strenges Zuchtprogramm für Giraffen gilt, das nur Paarungen zwischen nicht miteinander verwandten Giraffen erlaubt. Damit soll die genetische Vielfalt der Population erhalten bleiben. Marius fand den Angaben zufolge in keinem der rund 300 EAZA-Zoos Aufnahme, weil dortige Giraffen ähnliches Genmaterial aufwiesen.“
Was das langfristig zu bedeuten hat, wenn keine Wildfänge
mehr dazu kommen sollten, kann sich jeder selbst ausmalen.
Leider ist es so, dass solche Handlungen keine Einzelfälle
sind. Aber selbst wenn es so wäre, würde diese eine Tat ausreichen, um das
Image anderer Tierparks anzukratzen. Trotzdem, oder auch gerade deshalb, haben
wir ein Happy End aus dem Tierpark Hagenbeck, in Hamburg. Hier hatten zwei
asiatische Elefanten in den Jahren 2008 (Shahrukh) und 2009 (Rani) das Licht der
Welt erblickt. Geboren in der sozialen Gemeinschaft von Tanten und, entgegen in
manchen anderen Tierparks, auch beider Elterntiere. Ein Fortschritt, da häufig
der Elefantenbulle auf Grund seines aggressiven Verhaltens von der Gruppe
getrennt wird. Dass diese Isolation zu gesteigerter Aggression führt, wurde in
Hagenbeck erkannt und dem aktiv entgegen gewirkt.
Die Pfleger sind in der Herde akzeptiert und können sich,
wie der zuständige Tierarzt, sowohl den erwachsenen als auch den trächtigen
Tieren und den Neugeborenen ohne Furcht nähern. Eine Akzeptanz in der
Elefantengruppe erlebten auch der Filmer Helge Heggblum und der Tierfotograf Uwe
Wilkens. So bekamen beide bewegende Aufnahmen von den letzten Tagen vor der
Geburt. Sie löcherten, für die Zuschauer, alle Beteiligten mit Fragen und nahmen
auch die dunklen Augenringe ohne Murren in Kauf, da die Wehen bei den trächtigen
Elefantenkühen jederzeit beginnen konnten.
Die kleine Rani befindet sich im Übrigen noch immer in
Hagenbeck bei ihrer Familie. Und Sharukh... tja... leider...
nein, keine Sorge, er konnte
erfolgreich an einen anderen Tierpark vermittelt werden. Seit Mai 2013 trompetet
er fröhlich in Osnarbrück.
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