... aber wir befinden uns auch in der fünften Jahreszeit...
... wobei das Eine das Andere nicht ausschließt, denn ein „Schanzer“
bleibt bei seinem Hei-Ju-Hu, während die Kölner ihr „Kölle Alaaf“ rufen und die
Krefelder bei „Breetlook“ wissen, dass es nicht um Porree geht. Bunte Clowns,
düstere Hexen, Prinzen, Könige, vielleicht sogar ein Kaiser sind zu sehen. Mit
vollkommener Sicherheit tanzt und springt eine Garde mit, egal in welcher Stadt.
Funkenmariechen und die ganze Gruppe schlagen ihre Räder, springen leichtfüßig
über die Bühnen, keck lächelnd durch die Straßen. Es sieht jedoch wieder alles
einfacher aus, als es ist.
Hinter den teilweise stuntähnlichen Auftritten steckt
einiges an Disziplin und immerwährende Wiederholungen der Schritte. Dafür
leeren sich an Fasnet die Gläser wie von Geisterhand. Erfahrungsgemäß trägt so
mancher Gesellschaftsteilnehmer am nächsten Tag auch ein ungeliebtes Katzentier
mit sich herum.
Interessanter als der Kater danach erscheint doch eher das
Training davor. Für Gardetänze werden sogar Turniere auf Landes- und Bundesebene
ausgetragen. Ulrich Ullmayer, 1. Vorstand des TSV Landau, zeigt bei der
Filmreihe work@dance mit seinem Team von Tänzerinnen und Tänzern, wie Gardetanz
aussehen kann. Er hat viele Tricks und Tipps parat, welche nicht von ungefähr
herrühren. Tipps geben kann ja jeder? Möglich, aber seine Methoden haben dem
Verein die letzten 4 Jahre hintereinander Siege bei den Deutschen Meisterschaften im
karnevalistischen Tanzsport beschert. Natürlich hätte dies auch nicht ohne den
Einsatzwillen der Sportler in der gemischten Garde funktioniert. Die nächsten
Meisterschaften finden Ende März in Erfurt statt, mal sehen, ob sie die Titel
weiterhin verteidigen können.
Gemischte Garde des TSV Landau |
Die Filmreihe work@dance auf extrafilme.de zeigt neben dem
Können der Tänzer(innen) auch klassische Fehlerquellen mit Korrekturhilfen. Der
Polkaschritt beispielsweise erfordert eine Beinanwinkelung bis zum Knie und eine
darauffolgende vollkommene Streckung der Beine. Der Grätschsprung zeigt
deutlich, wie gelenkig die Tänzer und Tänzerinnen sein müssen. Die korrekte Fußdrehung, ein Tipp um Hebefiguren kraftvoller
darzustellen und Techniken, um ohne Gleichgewichtsprobleme auf dem Boden zu
landen. Alles zusammen ergibt am Ende einen glorreichen gemeinsamen Auftritt,
nicht nur während der Faschingszeit.
Mit so viel Übung hat sich die Garde ihr Gläschen redlich verdient.
Zum Film gehts hier entlang.
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